Lexikon / Machine Learning (ML) /

Machine Learning (ML)

Letzte Aktualisierung: 09.04.2025

Maschinelles Lernen ist heute ein zentraler Treiber der digitalen Transformation. Der folgende Beitrag erklärt, was hinter dem Begriff Machine Learning steckt, welche Arten es gibt, wo es eingesetzt wird und welche Chancen damit verbunden sind.

Was ist Machine Learning?

Machine Learning (ML), auf Deutsch maschinelles Lernen, ist ein Teilbereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Es ermöglicht Computern, aus Daten zu lernen und daraus eigenständig Muster zu erkennen, ganz ohne spezielle Programmierung für jede Aufgabe. Ziel ist es, auf Basis von Erfahrungen (Daten) Vorhersagen zu treffen oder Entscheidungen zu automatisieren.
Statt fester Regeln folgen ML-Systeme flexiblen Algorithmen, die sich mit der Zeit weiterentwickeln. Ein Beispiel ist ein Spam-Filter, der lernt, welche E-Mails unerwünscht sind, indem er viele Beispiele analysiert. Je mehr Daten ein System erhält, desto genauer werden seine Ergebnisse.
Machine Learning steckt hinter vielen modernen Technologien: von Sprachassistenten und Bilderkennung bis hin zu Empfehlungssystemen und autonomen Fahrzeugen. Es bildet heute eine der wichtigsten Grundlagen für intelligente digitale Anwendungen.

Arten von Machine Learning:

Es gibt drei Hauptarten von Maschinellem Lernen: Überwachtes Lernen, Unüberwachtes Lernen und Bestärkendes Lernen.

Überwachtes Lernen (Supervised Learning):

Das System lernt anhand von Datensätzen, bei denen die richtigen Antworten bereits bekannt sind. Ein klassisches Beispiel ist die Bildklassifikation, bei der ein Algorithmus anhand vieler beschrifteter Bilder lernt, bestimmte Objekte zu erkennen.

Unüberwachtes Lernen (Unsupervised Learning):

Hier erhält das System unbeschriftete Daten und versucht, eigenständig Strukturen oder Muster zu erkennen. Dies wird zum Beispiel bei der Kundensegmentierung oder zur Erkennung von Anomalien eingesetzt.

Bestärkendes Lernen (Reinforcement Learning):

Das System lernt durch Interaktion mit einer Umgebung. Es erhält für gute Entscheidungen Belohnungen und für schlechte Konsequenzen - ähnlich wie bei einem Lernprozess durch Versuch und Irrtum. Diese Methode wird etwa beim autonomen Fahren oder in Computerspielen verwendet.

Anwendungsbeispiele:

Machine Learning ist aus vielen Bereichen des digitalen Lebens nicht mehr wegzudenken. Typische Einsatzfelder sind:

  • Sprach- und Texterkennung (z. B. bei digitalen Assistenten oder Übersetzungsdiensten)
  • Empfehlungssysteme (z. B. bei Netflix, Spotify oder Online-Shops)
  • Bilderkennung (z. B. in der medizinischen Diagnostik oder bei Gesichtserkennung)
  • Betrugsprävention (z. B. im Online-Banking oder bei Kreditkartenzahlungen)
  • Autonomes Fahren (Erkennung von Verkehrszeichen, Fußgängern oder Fahrbahnen)

Vorteile:

  • Effiziente Auswertung großer Datenmengen
  • Automatisierung komplexer Entscheidungsprozesse
  • Ständige Weiterentwicklung durch neue Daten
  • Anpassung an sich ändernde Bedingungen in Echtzeit

Machine Learning bildet heute das Rückgrat vieler moderner KI-Anwendungen, von Sprachassistenten bis hin zu autonomen Systemen. Es ist ein zentrales Werkzeug, um Maschinen intelligenter und anpassungsfähiger zu machen.