Eine IP-Adresse ist eine eindeutige numerische Kennung, die jedem Gerät in einem Netzwerk zugewiesen wird. Sie dient dazu, Computer, Smartphones, Server oder andere vernetzte Systeme eindeutig zu identifizieren, damit Daten korrekt gesendet und empfangen werden können.
Sie funktioniert ähnlich wie eine postalische Adresse, nur auf digitaler Ebene: Sobald ein Gerät eine Anfrage stellt, etwa das Öffnen einer Webseite, wird die IP-Adresse genutzt, um die Datenpakete an den richtigen Zielort zu bringen. Ohne IP-Adressen wäre Kommunikation im Internet nicht möglich, da kein System wüsste, wohin Informationen gesendet werden müssen.
Eine IP-Adresse besteht aus einer Folge von Zahlen (bei IPv4) oder einer Kombination aus Zahlen und Buchstaben (bei IPv6). Sie beschreibt die logische Position eines Geräts innerhalb eines Netzwerks und ermöglicht so, dass alle Datenpakete ihren Weg finden.
Der technische Ablauf erfolgt in mehreren Schritten:
Diese Prozesse passieren im Hintergrund, sind aber unverzichtbar für das Funktionieren aller Online-Dienste.
Die klassische Version, IPv4, besteht aus vier Zahlenblöcken, getrennt durch Punkte, z. B. 192.168.0.1. Insgesamt stehen etwa 4,3 Milliarden Adressen zur Verfügung. Da das Internet stark gewachsen ist, reicht dieser Adressraum längst nicht mehr aus.
IPv6 wurde eingeführt, um Abhilfe zu schaffen. Es besteht aus acht hexadezimalen Blöcken, z. B. 2001:0db8:85a3::8a2e. Diese Struktur ermöglicht eine nahezu unbegrenzte Anzahl an eindeutigen Adressen. IPv6 verbessert zudem Routing, Sicherheit und Effizienz. Viele Netzwerke nutzen heute beide Standards parallel.
In Netzwerken wird zwischen mehreren Typen unterschieden, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Öffentliche IP-Adressen identifizieren ein Gerät oder Netzwerk nach außen, also gegenüber dem Internet. Sie werden von Internetanbietern vergeben und sind weltweit eindeutig.
Private IP-Adressen werden innerhalb lokaler Netzwerke genutzt, z. B. im Heimnetz, in Unternehmen oder Organisationen. Geräte kommunizieren intern über diese Adressen, während der Router mithilfe von NAT mehrere private Geräte über eine öffentliche IP-Adresse nach außen verbindet.
Zudem kann eine IP-Adresse dynamisch sein, also bei jeder Verbindung wechseln. Das ist für Privathaushalte üblich. Statische Adressen bleiben dagegen dauerhaft bestehen und werden für Server, Onlinedienste oder geschäftskritische Systeme eingesetzt, die immer unter derselben Adresse erreichbar sein müssen.
IP-Adressen sind ein grundlegender Bestandteil des Internets und aller digitalen Netzwerke. Sie ermöglichen nicht nur die Übertragung von Webseiten, Apps, E-Mails oder Daten, sondern spielen auch in vielen technischen Bereichen eine Rolle:
Ob Streaming, Online-Banking, Videokonferenzen oder Cloud-Speicher – jede digitale Interaktion nutzt im Hintergrund IP-Adressen, um Daten korrekt auszutauschen.
Da IP-Adressen eine Form der Identifikation darstellen, spielen sie im Bereich der IT-Sicherheit eine zentrale Rolle. Sie helfen dabei, unbefugte Zugriffe zu erkennen, Angriffe abzuwehren und Netzwerkaktivitäten zu analysieren.
Gleichzeitig gelten IP Adressen als personenbezogene Daten, weil sie Rückschlüsse auf eine Internetverbindung ermöglichen. Daher werden sie in vielen Ländern durch Datenschutzrichtlinien wie die DSGVO geschützt.
Um die tatsächliche Adresse eines Nutzers zu verbergen, können Technologien wie VPNs, Proxyserver oder das Tor-Netzwerk eingesetzt werden. Diese verschleiern die IP Adresse oder leiten die Verbindung über andere Server um.