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Framework

Letzte Aktualisierung: 26.09.2025

Was ist ein Framework?

Ein Framework kann man sich vorstellen wie das Gerüst eines Hauses: Es gibt die Struktur vor, in die Räume, Wände und Leitungen eingefügt werden. Die Entwickler füllen diese Struktur mit eigenen Ideen, Logik und Funktionen, müssen aber die Grundregeln und Schnittstellen des Frameworks einhalten.

Frameworks werden in vielen Bereichen der Softwareentwicklung eingesetzt, darunter Webentwicklung, App-Entwicklung, Desktop-Anwendungen und sogar in der Datenanalyse. Sie definieren Standards für Architektur, Aufbau und Abläufe eines Programms, wodurch die Zusammenarbeit in Teams erleichtert und die Wartbarkeit verbessert wird.

Wie funktioniert ein Framework?

Ein Framework besteht aus mehreren Bestandteilen:

Bibliotheken und Module

Das Framework enthält wiederverwendbare Code-Bausteine, die häufig benötigte Funktionen bereitstellen, zum Beispiel Datenbankzugriff, Benutzeroberflächen oder Sicherheitsmechanismen. Diese Bausteine nennt man Bibliotheken. Eine Bibliothek ist diese Sammlung von vorgefertigtem Code, den Entwickler gezielt aufrufen, um bestimmte Aufgaben zu erledigen, ohne alles selbst schreiben zu müssen.

Vorgegebene Struktur

Entwickler müssen sich an bestimmte Muster und Verzeichnisse halten. Das sorgt dafür, dass Projekte konsistent aufgebaut sind und beispielsweise neue Teammitglieder oder externe Personen sich schnell zurechtfinden.

Steuerung durch das Framework (Inversion of Control)

Anders als bei normalen Bibliotheken ruft das Framework häufig selbst den vom Entwickler geschriebenen Code auf. Dieses Prinzip wird als Inversion of Control bezeichnet. Das bedeutet, dass der Entwickler in den vorgegebenen Ablauf des Frameworks eingebunden wird, statt die komplette Kontrolle selbst zu übernehmen.

Erleichterung von Best Practices

Frameworks implementieren häufig bewährte Methoden (Best Practices) in Bezug auf Sicherheit, Performance, Modularität und Testbarkeit. Entwickler profitieren davon, ohne alles selbst erarbeiten zu müssen.

Beispiele und Anwendungsbereiche

Frameworks werden in vielen Bereichen eingesetzt:

  • Webentwicklung: Frameworks wie React, Angular oder Django erleichtern die Erstellung von Webseiten und Webanwendungen. Sie stellen vorgefertigte Komponenten, Routing-Mechanismen und Schnittstellen für Datenbanken bereit.
  • Mobile Apps: Flutter oder React Native bieten Strukturen für plattformübergreifende Apps auf iOS und Android.
  • Desktop-Anwendungen: Frameworks wie .NET oder Qt ermöglichen die Entwicklung von Software für Windows, macOS und Linux.
  • Datenanalyse und Machine Learning: TensorFlow oder PyTorch bieten standardisierte Werkzeuge für neuronale Netze und KI-Anwendungen.

Frameworks kommen also überall dort zum Einsatz, wo Software effizient, wiederverwendbar und wartbar entwickelt werden soll.

Vorteile von Frameworks

  • Zeitersparnis: Vorhandene Komponenten reduzieren die Entwicklungszeit.
  • Konsistenz: Einheitliche Struktur und Vorgehensweise erleichtern Teamarbeit.
  • Weniger Fehler: Durch vorgefertigte Bausteine und Best Practices sinkt das Risiko von Programmierfehlern.
  • Erweiterbarkeit: Frameworks lassen sich meist modular erweitern, um neue Funktionen zu integrieren.

Ein Framework ist also ein unverzichtbares Werkzeug in der modernen Softwareentwicklung. Es bietet Entwicklern eine klare Struktur, vorgefertigte Komponenten und bewährte Methoden, um effizient und zuverlässig Software zu erstellen. Wer Frameworks gezielt einsetzt, kann komplexe Projekte schneller realisieren, die Wartung erleichtern und die Zusammenarbeit im Team verbessern.