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CAPTCHA

Letzte Aktualisierung: 03.06.2025

Ob beim Erstellen eines Kontos, dem Absenden eines Formulars oder beim Online-Shopping – oft erscheint ein kleines Rätsel: „Ich bin kein Roboter“. Dieses bekannte Sicherheitselement nennt sich CAPTCHA. Es ist ein entscheidendes Werkzeug im Kampf gegen Spam, Missbrauch und automatisierte Angriffe im Internet.

Was ist ein CAPTCHA?

CAPTCHA steht für „Completely Automated Public Turing test to tell Computers and Humans Apart“. Es handelt sich um einen automatisierten Test, der sicherstellt, dass eine bestimmte Aktion im Internet, etwa das Ausfüllen eines Formulars, von einem Menschen und nicht von einem Computerprogramm (Bot) durchgeführt wird.
Das Grundprinzip ist einfach: Ein Mensch kann bestimmte Aufgaben problemlos lösen (z. B. verzerrte Buchstaben erkennen oder logische Bilder zuordnen), während automatisierte Skripte daran scheitern oder erheblichen Aufwand betreiben müssen. So schützt CAPTCHA digitale Dienste vor Missbrauch durch automatisierte Systeme.

Wie funktioniert ein CAPTCHA?

Ein CAPTCHA prüft die menschliche Interaktion durch eine Aufgabe, die für Computer schwer, für Menschen aber leicht lösbar ist.
Beispiele sind:

  • das Ablesen von verzerrten Zeichenfolgen
  • das Auswählen bestimmter Bilder (z. B. alle Ampeln oder Busse)
  • einfache Rechenaufgaben
  • das Setzen eines Häkchens bei „Ich bin kein Roboter“

Die technische Grundlage ist dabei oft eine Kombination aus:

  • kognitiven Fähigkeiten (z. B. Bilderkennung)
  • Verhaltensanalyse (z. B. Mausbewegung oder Tippgeschwindigkeit)
  • Zeitmessung (Bots reagieren meist schneller oder langsamer als Menschen)

Moderne Systeme nutzen maschinelles Lernen und Verhaltensmuster, um zwischen Mensch und Maschine zu unterscheiden - teils sogar ganz ohne sichtbare Aufgabe.

Varianten von CAPTCHA

Es gibt verschiedene Typen, die je nach Sicherheitsbedarf und Nutzerfreundlichkeit eingesetzt werden:

Textbasierte CAPTCHAs

Der Nutzer muss eine Buchstaben- oder Zahlenfolge aus einem verzerrten Bild ablesen und eingeben. Diese klassische Variante ist heute weniger verbreitet, da sie oft schwer lesbar und nicht barrierefrei ist.

Bildbasierte CAPTCHAs

Der Nutzer soll bestimmte Objekte auf Fotos erkennen und markieren – z. B. Straßenschilder oder Zebrastreifen. Diese Variante wird oft in ReCAPTCHA verwendet.

Audio-CAPTCHAs

Für sehbehinderte Nutzer gibt es die Möglichkeit, eine Zeichenfolge vorgelesen zu bekommen. Der Nutzer muss die gehörten Zeichen dann eingeben.

ReCAPTCHA (von Google)

Eine moderne Form, die oft nur ein Klick auf „Ich bin kein Roboter“ erfordert. Der Dienst analysiert das Verhalten des Nutzers im Hintergrund, um Bots zu erkennen.

Honeypot-CAPTCHAs

Diese für den Nutzer unsichtbare Methode nutzt versteckte Formularfelder, die nur Bots ausfüllen und sich somit verraten.

Einsatzgebiete von CAPTCHA

CAPTCHAs kommen überall dort zum Einsatz, wo automatisierte Eingaben verhindert werden sollen. Sie schützen Kontaktformulare vor Spam, sichern Login- und Registrierungsprozesse vor Bot-Angriffen und sorgen bei Online-Abstimmungen für faire Bedingungen. In Onlineshops verhindern sie den automatisierten Aufkauf begrenzter Produkte, und in Kommentarbereichen halten sie unerwünschte Beiträge fern. Auch bei Newsletter-Anmeldungen und anderen Formularen tragen sie zur Datensicherheit bei.

Vorteile von CAPTCHA

  • Schutz vor Missbrauch: CAPTCHAs stellen sicher, dass Interaktionen auf Webseiten tatsächlich von Menschen stammen.
  • Vielseitig einsetzbar: Ob bei Formularen, Registrierungen oder im E-Commerce – CAPTCHAs lassen sich flexibel integrieren.
  • Technisch ausgereift: Moderne Systeme bieten effektive Sicherheit mit minimalem Aufwand für den Nutzer.
  • Verhindern automatisierte Angriffe: Schutz vor Brute-Force-Angriffen, Massenerstellungen und Spam-Aktivitäten.