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API (Application Programming Interface)

Letzte Aktualisierung: 05.06.2025

APIs sind aus der modernen Softwarewelt nicht mehr wegzudenken. Ob beim Abrufen von Wetterdaten auf dem Smartphone, der Integration eines Zahlungsdienstleisters in einen Onlineshop oder beim Zusammenspiel verschiedener Apps – APIs sorgen im Hintergrund für die reibungslose Kommunikation zwischen Softwarekomponenten. Sie sind das digitale Bindeglied zwischen Programmen, Diensten und Plattformen und ermöglichen die Automatisierung, Integration und Erweiterung moderner IT-Systeme.

Was genau ist eine API?

API steht für Application Programming Interface und bezeichnet eine Programmierschnittstelle, über die Softwarekomponenten miteinander kommunizieren können. Sie legt fest, wie Programme untereinander Informationen austauschen, Funktionen aufrufen oder Daten abrufen dürfen -strukturiert, dokumentiert und oft standardisiert.
Eine API fungiert dabei wie ein Vertrag oder eine Bedienungsanleitung: Sie definiert, welche Befehle erlaubt sind, welche Datenformate verwendet werden und wie das System auf Anfragen reagieren soll. Entwickler können so fremde Funktionen nutzen, ohne den Quellcode der anderen Software zu kennen oder direkt auf interne Prozesse zugreifen zu müssen.

Funktionsweise der API

Technisch gesehen besteht eine API aus einer Sammlung von Regeln, Endpunkten und Befehlen. Ein Entwickler oder System sendet eine Anfrage (Request) an die API, meist über das HTTP-Protokoll und in Formaten wie JSON oder XML. Die API verarbeitet diese Anfrage und liefert eine Antwort (Response) zurück, z. B. als Datenobjekt oder Bestätigung.

Beispiel aus dem Alltag:

Eine Wetter-App nutzt eine API, um aktuelle Wetterdaten von einem Server abzurufen. Die App sendet den Standort, die API liefert die entsprechenden Wetterdaten. Das Ganze geschieht in Sekundenschnelle.

Zwei gängige Architekturprinzipien:

  • REST: Einfaches, ressourcenorientiertes Modell, weit verbreitet in Webservices.
  • GraphQL: Flexibler, da Clients genau definieren können, welche Daten sie benötigen.

API-Typen im Überblick

Je nach Nutzung und Zugriffsrechten unterscheidet man:

Offene APIs (Public APIs):

Frei zugänglich für alle Entwickler, oft mit Registrierung. Beispiele: Twitter API, Google Maps API.

Interne APIs:

Dienen der Kommunikation innerhalb eines Unternehmens. Sie sind nicht öffentlich und steuern z. B. Prozesse zwischen Buchhaltung und Lagerverwaltung.

Partner-APIs:

Speziell für externe Geschäftspartner. Sie ermöglichen zum Beispiel Lieferanten Zugriff auf Lagerdaten.

Composite APIs:

Bündeln mehrere Einzelfunktionen in einer einzigen Abfrage. Besonders hilfreich bei komplexen Abläufen, um die Anzahl von Anfragen zu reduzieren.

Vorteile von APIs

  • Automatisierung: Wiederkehrende Prozesse können durch APIs effizient automatisiert werden – das spart Zeit und reduziert Fehler.
  • Modularität: Softwarelösungen lassen sich flexibler und komponentenbasiert aufbauen. Einzelne Funktionen oder Datenquellen können jederzeit hinzugefügt oder ausgetauscht werden.
  • Schnelle Entwicklung: APIs ermöglichen es Entwicklern, bestehende Dienste und Funktionen zu nutzen, ohne sie neu programmieren zu müssen, etwa bei Bezahlfunktionen oder Benutzeranmeldung.
  • Plattformunabhängigkeit: APIs ermöglichen die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Systemen und Geräten, unabhängig von deren Programmiersprache oder Betriebssystem.

Hier werden APIs genutzt

APIs sind in nahezu allen digitalen Bereichen im Einsatz.

Im E-Commerce ermöglichen sie die Anbindung von Zahlungsdiensten, Versandlösungen und Produktdatenbanken, wodurch Bestellprozesse automatisiert und reibungslos abgewickelt werden können. In der App- und Webentwicklung werden APIs genutzt, um Funktionen wie Kartendienste, Logins, Sprachassistenten oder Benachrichtigungen zu integrieren, ohne sie selbst entwickeln zu müssen.
Auch in Unternehmenssystemen sorgen APIs für einen automatisierten Datenaustausch zwischen Abteilungen, etwa zwischen Lager, Buchhaltung und Vertrieb. In der Datenanalyse liefern sie strukturierte Informationen aus externen Quellen, die direkt in Analyse- oder Reporting-Tools einfließen.
Im Bereich der Künstlichen Intelligenz ermöglichen APIs den einfachen Zugriff auf leistungsstarke Dienste wie Sprachmodelle, Bildanalyse oder Übersetzungen. Zudem spielen sie in der Vernetzung von Geräten (IoT) eine wichtige Rolle, etwa bei der Kommunikation zwischen Sensoren, Steuerungssystemen und Smart-Home-Anwendungen.

APIs sorgen in all diesen Feldern für mehr Effizienz, Flexibilität und technologische Vernetzung.